Ohne Widerstand geht es nicht – ein ungeschriebenes Gesetz

Widerstand ist bei Veränderungsvorhaben normal. Wenn es keinen gibt, ist das möglicherweise eher ein Grund zur Beunruhigung.

Vor einigen Wochen erzählte mir ein Kunde von seinen Erfahrungen:

„Ich kann mich noch genau erinnern: Als wir die Arbeitszeiterfassung eingeführt haben, gab es lange Diskussionen mit den Mitarbeitern – kaum zwei Jahrzehnte später kehren wir nun zur Vertrauensarbeitszeit zurück und die Mitarbeiter rebellieren wieder. Es gibt keine fixen, starren Arbeitszeiten mehr, wir geben den Mitarbeitern ihre Zeitsouveränität zurück und was passiert? Die Mitarbeiter haben viele Bedenken und wollen diese Veränderung nicht.“

Erfahren Sie mehr über Problemlösungsmethoden bei Widerständen in diesem Beitrag.

Meine Erfahrung als Beraterin ist:

„Ein Vorhaben ohne Widerstand ist wie ein Fluss ohne Ufer“
(Philipp & Rolff, 2004, S. 84)

  • Widerstand ist immer ein Signal. Es zeigt an, wo Energie blockiert ist.
  • Widerstand zeigt an, wo Energien freigesetzt werden können.
  • Widerstand ist also im Grunde nicht ein Störfaktor, sondern eine Chance …
  • Das gefährlichste Hindernis liegt nicht im Widerstand der Betroffenen –
  • sondern in der falschen Wahrnehmung oder in der Ungeduld der Veränderer.

Wenn Mitarbeiter Widerstand gegen Neuerungen zeigen, dann ist das normal.

Wenn es keinen Widerstand gibt, besteht Anlass zur Beunruhigung. Nutzen Sie Widerstände, um Unklarheiten zu klären. Dazu kann es hilfreich sein, die eigene Grundhaltung zu verändern. Statt einer negativen Bewertung empfehle ich, neugierig zu werden: „Wie interessant!“ „Wie interessant, dass die Mitarbeiter in der Arbeitszeiterfassung Vorteile sehen.“ Durch den Wechsel der Grundhaltung, wird es möglich, mehr über die guten Gründe zu erfahren, warum die Mitarbeiter z.B. die Begeisterung für die Vertrauensarbeitszeit nicht teilen.

Meist haben die bisherigen Praktiken auch eine sinnvolle Funktion. Die Erfassung der Arbeitszeit gibt möglicherweise Sicherheit vor Überforderung und eine vorgegebene Struktur des Arbeitszeitraums. Fragen Sie sich bei beobachteten Widerständen: „Wofür ist das gut? Wofür ist das gut, dass die Mitarbeiter morgens einstempeln und beim Verlassen des Arbeitsplatzes wieder ausstempeln?“

Meine Feststellung ist, dass jeder Mitarbeiter eine ganz individuelle Zeitlänge benötigt, um das Positive im Neuen zu erkennen und zu erleben. Haben Sie Geduld, geben Sie sich und den Mitarbeitern Zeit.

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Hier finden Sie einige Tools die Ihnen bei Widerstand helfen können.

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